Slipping

Wir leben nicht in einer einzigen Welt. Wir leben in Milliarden von ihnen. Acht Milliarden neunundneunzig Millionen, um genau zu sein – Welten, die durch unsere Erfahrungen beeinflusst sind. Welten, die durch unsere Umgebung geformt, zurechtgestutzt und in Formen gequetscht werden, damit wir uns auch nur für kurze Zeit vormachen können, dass wir dieselben Dinge sehen. 

Die Welt von G. S. Quinns Slipping ist eine, die man selten zwischen den Seiten eines Buches findet. Quinn entführt uns in die Perspektive einer Demenzpatientin, die ihre Kindheit in einer niemals endenden Schleife wieder erlebt.


They’d had long winters when she was a child. It would snow and snow for days on end, until the doors had to be cleared every few hours so they wouldn’t freeze shut, and the snow reached up to their thighs.


Wiederholung dient als effektives Werkzeug, um die fragmentierte, verwirrende Innenwelt der namenlosen Protagonistin zu erkunden. Es wird schnell klar, dass sie mehr in ihrer Vergangenheit lebt als in ihrer Gegenwart. Obwohl viele Fragen unbeantwortet bleiben, werden nach und nach Details aus ihrer Vergangenheit aufgedeckt. Einige davon charmant, andere malerisch, wiederum andere bedrückend.


She took the ruler, now what do you call that mess, hmm, she took the ruler, how do you expect anybody to be able to read it, she took the ruler and she slammed it once, twice, on her fingers and they hurt, oh, they hurt, she took the ruler and she slammed her fingers, and no, she hadn’t liked Mrs. Gutenwald at all— 


Quinn bietet uns nur einen Blick – und ein Blick ist genau das richtige, um mit einer Protagonistin mitzufühlen, die sich an jede Erinnerung ihres Lebens klammern muss. 

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Kennenlernrunde: G. S. Quinn