The Case of the Missing Feeling
Menschen tauchen ständig in unser Leben ein und wieder heraus. Sie schlängeln sich durch zufällige Begegnungen auf Partys ein und verschwinden, indem sie auswandern, oder den Job wechseln, oder heiraten und vollständig andere Menschen werden. Menschen kommen und gehen – aber etwas an unseren Kindheitsfreunden hält sie weit über ihre physische Anwesenheit hinaus in unseren Seelen verankert.
In The Case of the Missing Feeling erzählt Mariana M. B. Borges zwei Geschichten gleichzeitig: Eine erkundet die Dynamik von zwei Kindheitsfreunden, die sich an ihre gemeinsame Vergangenheit erinnern. Die zweite ist ein unter der Oberfläche brodelndes Mysterium: ein Fall, der stark einem klassischen Detektivroman ähnelt und der sowohl den Leser als auch den Erzähler herausfordert, ihn zu lösen.
“My dear Watson…” She finally turned around to face me, a big smile on her face. “We have a case.”
Wir sind eingeladen, in die Fußstapfen des Duos zu treten, und folgen ihnen durch die Straßen von London: Watson und Holmes, zwei Kindheitsfreunde, die die Rollen ihrer fiktiven Idole übernehmen. Eine Dynamik, die trotz der nur wenigen Seiten vor gelebten Erinnerungen nur so strotzt.
Das erste Mal, dass eine von ihnen den echten Namen der anderen benutzt, fühlt sich an wie ein Meilenstein.
“I don’t have time for this, Elizabeth. I have work tomorrow, I need to go home.”
“You’re right,” she answered suddenly, still not looking at me. “It’s time to go.”
The Case of the Missing Feeling ist eine rätselhafte, nachdenkliche und zutiefst emotionale Geschichte. Sie fängt eine komplizierte Beziehung auf sehr wenigen Seiten ein. Sie gibt uns Hinweise, lädt uns ein, an der Dynamik der Hauptfiguren teilzuhaben und reißt uns mit zu einem Ende, das einen bleibenden Eindruck hinterlässt.